Märchen auf Sand und Kies

Es ist das Märchenschloss der Deutschen und ein Magnet für Millionen von Touristen. Schloss Neuschwanstein ist aber trotz der verträumten Fassade auch ein Symbol der Begeisterung Ludwig II. für moderne Technik.

Sand im Fundament …

Es ist das Märchenschloss der Deutschen und ein Magnet für Millionen von Touristen. Schloss Neuschwanstein ist aber trotz der verträumten Fassade auch ein Symbol der Begeisterung Ludwig II. für moderne Technik.

Um Unebenheiten auszugleichen, wird an allen Stellen des Fundaments, an denen das Mauerwerk nicht auf dem Naturstein aufliegt, Beton eingesetzt: Ein Gemisch aus Sand, Kies und mehreren hundert Tonnen Zement aus einer Schongauer Zementfabrik wird für den Rohbau bis 1872 verbaut. Damit gewinnt die Behauptung, Neuschwanstein sei auf Sand gebaut, eine ganz neue Bedeutung – wobei sich die Redewendung natürlich augenzwinkernd vor allem auf die finanzielle Situation des Märchenkönigs bezieht.

… und in der Grotte

Beton wird auch bei der Errichtung einer künstlichen Grotte, die an den Wintergarten des Bauwerks angeschlossen ist, benutzt. Dieses Ensemble soll an den Hörselberg und die Tannhäuser-Saga erinnern. Für den Bau der Grotte werden Leinwände auf ein Drahtgestell gespannt und mit einer Schicht aus Sand, Kies und Zement überzogen.

Das Schloss Neuschwanstein von Südosten her gesehen.

© Jeff Wilcox / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Neuschwanstein_castle.jpg

Der obere Schlosshof während der Bauarbeiten im Jahr 1886.

© Joseph Albert/Besitzer: Staats- und Stadtbibliothek / www.sustb-augsburg.de

Das Schloss wird errichtet. Rechts befindet sich der Viereckturm noch im Bau.

© Bernhard Johannes / http://www.koenig-ludwig-schloss-neuschwanstein.de/

Aus einem Guss

Das Sandgussverfahren ermöglicht die Herstellung von besonderen Gusseisenteilen. Speziell bei großen Sonderwerkstücken wird dieses Herstellungsverfahren bis heute praktiziert.

Gute Rahmenbedingungen

Sand bildet, einmal festgeklopft, den idealen „Rahmen“ zur Formgebung für Werkstücke aus Gusseisen. Er bleibt während des gesamten Gussvorganges formstabil. Zur Vorbereitung wird das Negativ des herzustellenden Objektes in einer Grube mit speziellem Formsand geformt und anschließend mit flüssigem Metall aufgefüllt.

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Schritt 1

Schablonieren des Sandmodells für den Deckkasten.

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Schritt 2

Aufsetzen und Ausrichten des Deckkastens.

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Schritt 3

Einschlagen der Führungspfähle für den Deckkasten und Setzen der Stöcke für Einguss und Steiger.

Schritt 4

Schritt 4

Ausgraben des Herdes.

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Schritt 5

Schablonieren des unteren Teiles der Form.

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Schritt 6

Aufsetzen der Zahnformmaschine.

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Schritt 7

Stampfen der ersten Zahnlücken.

Schritt 8

Schritt 8

Glätten des Sandes der neuen Zahnlücke.

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Schritt 9

Setzen des Arm- und Sprengkerns in den Herd.

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Schritt 10

Form fertig zum Guss.